Nordamerika ist für deutsche Maschinenbaufirmen ein wichtiger Wachstumsmarkt, nicht zuletzt aufgrund der Wirtschaftspolitik des neuen Präsidenten. Auch die Zentralen der größten Unternehmen in den Bereichen Automobil, Elektrotechnik und Elektronik sowie Konsumgüter befinden sich in den USA. Zudem sind dort sowie auch in Kanada Maschinen und Anlagen mit dem „Made in Germany“-Qualitätsimage sehr geschätzt. Doch bevor Ihr Kunde in Übersee die Anlage in Betrieb nehmen kann, gibt es für Sie als deutscher Maschinenbauer einige Herausforderungen zu bewältigen.
Step 1: Klärung der technischen Anforderungen
Die erste große Hürde besteht in den Anforderungen an die Steuerungsanlagen. Die geltenden Vorschriften in USA und Kanada weichen hier erheblich von den europäischen Standards ab. In einem technischen Projektmeeting erörtern wir mit Ihnen die Möglichkeiten anhand Ihres Produktmusters und zeigen Ihnen hier bereits Anpassungen auf, die zum sicheren USA-Export nötig sind. Bei dieser Beratung zur Maschinensicherheit berücksichtigen wir die geltenden Vorschriften und legen fest, welche Norm für Ihre Steuerungsanlage maßgeblich ist. Je nach Umgebung, in der der Schaltschrank und die Maschine beim Kunden stehen, gelten unterschiedliche Normen, die die Underwriter Laboratories (UL), das führende Prüflabor in den USA, festgelegt haben: UL 508A ist die Norm für Steuerungsanlagen für den allgemeinen Gebrauch in allen gewöhnlichen Einsatzumgebungen (OrdLoc – Ordinary Location), mit Ausnahme des Ex-Bereichs. UL 698A gilt für Steuerungsanlagen, die nicht direkt in explosionsgefährdeten Bereichen eingesetzt werden, jedoch eine unmittelbare Verbindung zu diesen Gefahrenbereichen aufweisen (HazLoc – Hazardous Locations). Dieser Bereich wird auch als Ex-i-Bereich bezeichnet. UL 1203 ist die Standardnorm für explosions- und staubexplosionsgeschützte elektrische Geräte zur Verwendung in explosionsgefährdeten Bereichen (HazLoc – Hazardous Locatins), die genau klassifiziert sind. Dieser Bereich wird auch als Ex-Bereich bezeichnet.
Step 2: Fertigung und Labeln Ihrer Steuerungsanlage nach UL
Um Ihre Maschine oder Anlage problemlos exportieren zu können, sollte die Steuerungsanlage bereits in Deutschland eine UL Zertifizierung aufweisen. Als Experte für den UL Schaltschrankbau darf KRAYER diese UL Zertifizierung selbst vornehmen: wir fertigen Ihre Steuerungsanlage genau nach UL Norm und zertifizieren sie. Die Prüfdokumentation und der Vorabnahmebericht werden erstellt. Dann bringen wir das UL Label, das den offiziellen Nachweis für die Konformität darstellt, auf. Für diese zertifizierten UL Steuerungsanlagen erfolgt nach dem Export in der Regel keine Prüfung mehr. Aufgrund eines Kooperationsabkommens sind diese Normen und UL Zertifizierungen auch für Kanada gültig.
Step 3: Andocken der UL Steuerungsanlage und Transportvorbereitung
Wenn die UL Steuerungsanlage fertig ist, bereiten wir Ihre Anlage für den Export vor. Wir docken die Steuerungsanlage an und kümmern uns um die elektrische Maschinenverkabelung. Dann spielen wir die Software ein und nehmen die Anlage probeweise in Betrieb. Wenn alles fertig ist und funktioniert, verpacken wir die Anlage für den Transport nach Übersee.
Step 4: Transport und Inbetriebnahme
Gemeinsam mit unseren Partnern sorgen wir dafür, dass alle Zollformalitäten inklusive der C-TPAT-Zertifizierung reibungslos abgewickelt werden. Ihre Anlage kommt schnell und unkompliziert an den Aufstellungsort in Übersee und wird dort in Betrieb genommen. Wenn die lokalen Inspektoren der OSHA, der amerikanischen Behörde für Sicherheit und Gesundheit, vor Ort sehen, dass das UL Label angebracht und die Steuerungsanlage bereits zertifiziert ist, erfolgt in der Regel keine weitere Prüfung mehr. Das Risiko, dass die Anlage nicht den geltenden Vorschriften entspricht und deshalb nicht installiert oder verwendet werden darf, reduziert sich enorm. Bei Bedarf schulen wir die Mitarbeiter vor Ort, dann ist der gesamte Exportprozess abgewickelt. Die Anlage kann mit ihrer Arbeit beginnen. – Und Ihr Wachstum in Übersee kommt voran.