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    Mai 23, 2025
    Benedikt Krayer

    Maschinenrichtlinie: Bereit für die Zukunft der Maschinensicherheit?

    Mai 23, 2025
    Benedikt Krayer

    Maschinen, die stillstehen, kosten Geld. Maschinen, die nicht sicher sind, kosten die Gesundheit der Menschen. Maschinen, die nicht den gesetzlichen Anforderungen entsprechen, kosten Nerven und manchmal sogar den Marktzugang. Klingt drastisch? Ist es auch. Deshalb gibt es sie: die Maschinenrichtlinie.

    Was die Maschinenrichtlinie für Unternehmen wirklich bedeutet:

    Was auf den ersten Blick nach einem undurchdringlichen Paragrafen-Dschungel aussieht, entpuppt sich bei näherem Hinsehen als tragendes Fundament für Sicherheit, Innovation und Verlässlichkeit im Maschinenbau. Und genau solche Anforderungen haben wir als Schaltschrankbauer selbstverständlich mit im Blick.

    Ein Techniker prüft eine Checkliste – stellvertretend für die Umsetzung der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG und die Vorbereitung auf die neue Maschinenverordnung 2023/1230.

    Technik entwickelt sich – Richtlinien auch

    Denn eines ist klar: Eine Richtlinie wie die Maschinenrichtlinie ist kein starres Konstrukt. Sie muss sich weiterentwickeln, genauso wie die Technologien, für die sie gilt. Maschinen werden intelligenter, vernetzter, digitaler. Und mit jeder technischen Neuerung entstehen auch neue Anforderungen an Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit und Verantwortlichkeit.

    Ein Meilenstein mit Ablaufdatum

    Die bislang geltende Maschinenrichtlinie 2006/42/EG hat über viele Jahre hinweg dafür gesorgt, dass ein hohes Schutzniveau eingehalten wird, was einen großen Meilenstein für den Maschinenbau darstellt. Doch Stillstand bedeutet Rückschritt. Deshalb wurde auf europäischer Ebene die nächste Stufe gezündet: Die neue Maschinenverordnung ist auf dem Weg und wird die bisherige Richtlinie in den kommenden Jahren ablösen.

    Maschinenverordnung 2023/1230: Was kommt auf uns zu? 

    Die Tage der bisherigen Maschinenrichtlinie sind gezählt, denn ab Januar 2027 gilt EU-weit die neue Maschinenverordnung (EU) 2023/1230. Und obwohl das noch nach Zukunft klingt, heißt es für Unternehmen schon jetzt: Aufbruch statt Abwarten. Denn was sich ändert, ist mehr als nur eine Formalität. Es geht um klare Anforderungen für digitale Technologien, präzisere Regelungen für Risikokategorien und um die Pflicht, Maschinenkonzepte frühzeitig neu zu denken. Kurz: Die EU stellt die Weichen für einen modernen, digitalen und sicheren Maschinenbau. Bei Krayer Systemtechnik sehen wir diesen Wandel als echte Chance. Warum? Weil wir Sicherheit, Innovation und Effizienz nicht als Gegensätze, sondern als Einheit begreifen und wir unsere Prozesse schon heute auf die Anforderungen von morgen ausrichten.

    Detailaufnahme moderner Systemtechnik – zeigt, wie sich Unternehmen seit 2009 an die Anforderungen der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG angepasst haben.

    Rückblick: Was ist die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG? 

    Bevor wir einen Blick in die Zukunft werfen, lohnt es sich zurückzuschauen auf das Regelwerk, das den europäischen Maschinenbau in den letzten Jahren entscheidend geprägt hat. Die Maschinenrichtlinie 2006/42/EG trat Ende 2009 in Kraft und wurde zum verbindlichen Fundament für alle, die Maschinen innerhalb der EU in Verkehr bringen, herstellen oder betreiben wollten. Ihr Ziel war so klar wie wichtig: Maschinen sollten sicherer werden. Dazu definierte die Richtlinie grundlegende Anforderungen an Sicherheit und Gesundheitsschutz, die Hersteller zwingend erfüllen müssen. Erst wenn diese Anforderungen erfüllt sind, darf eine Maschine mit dem CE-Kennzeichen versehen werden, was ein sichtbares Zeichen für Konformität und Sicherheit ist.

    Einheitliche Regeln für den europäischen Markt

    Doch die Richtlinie ging noch einen Schritt weiter: Sie schuf einheitliche Regeln für den gesamten europäischen Binnenmarkt und erleichterte damit nicht nur den freien Warenverkehr, sondern auch die internationale Zusammenarbeit im Maschinenbau. Was vorher oft durch nationale Unterschiede erschwert wurde, ließ sich nun deutlich klarer und rechtssicherer gestalten.

    Ein Rahmen für Fortschritt und Verantwortung

    Mit der Maschinenrichtlinie wurde also ein gemeinsamer Rahmen geschaffen, der technologische Innovation und hohen Schutzstandard miteinander vereinte und bis heute die Grundlage für unzählige Entwicklungen in der Branche bildet.

    Was bringt die neue Maschinenverordnung konkret?

    Stell dir vor, dich bremst ein veralteter Rechtsrahmen bei der Erstellung hochmoderner Maschinen aus, der weder Künstliche Intelligenz noch digitale Dokumentation so richtig kennt. Genau das soll sich jetzt ändern: Mit der neuen Maschinenverordnung (EU) 2023/1230 wird der Maschinenbau endlich auf das digitale Zeitalter vorbereitet und bringt ganz konkrete Neuerungen mit sich.

    Digitale Anleitungen, greifbar gemacht

    Wo früher Papierstapel wälzen Pflicht war, reicht künftig ein Klick: Betriebsanleitungen dürfen digital bereitgestellt werden, sie müssen jedoch jederzeit zugänglich und für mindestens zehn Jahre verfügbar sein. Für viele Hersteller bedeutet das: geringerer Aufwand, mehr Flexibilität und vor allem: ein moderneres Nutzererlebnis.

    Sicherheit in der digitalen Welt

    Cyberangriffe und KI-gesteuerte Systeme sind längst Realität, weswegen die neue Verordnung dem endlich Rechnung trägt. Besonders Maschinen mit sicherheitsrelevanter künstlicher Intelligenz unterliegen strengeren Prüfpflichten. Denn was digital steuert, muss auch digital sicher sein.

    Software wird sicherheitsrelevant

    Bisher eher im Schatten: Software mit sicherheitsrelevanten Funktionen wird nun offiziell als „Sicherheitsbauteil“ anerkannt. Damit steigen auch die Anforderungen an ihre Prüfung, was ein notwendiger Schritt ist, um digitalen Risiken strukturiert zu begegnen.

    Wenn aus alt plötzlich neu wird

    Ein weiterer Meilenstein ist die Einführung des Begriffs „wesentliche Veränderung“. Wer seine Maschine physisch oder digital so verändert, dass neue Risiken entstehen, muss künftig mit einer vollständigen Neubewertung rechnen. Das bringt Klarheit, aber auch mehr Verantwortung.

    Zwei Mitarbeiter an Systemtechnik – zeigt moderne Umsetzung sicherheitsrelevanter Anforderungen, z. B. für KI und Software als Sicherheitsbauteil.

    Warum ist die Maschinenrichtlinie bei Krayer mehr als nur ein Pflichtprogramm?

    Für uns ist die Maschinenrichtlinie weit mehr als nur ein gesetzliches Häkchen im Projektplan, sie ist ein gelebter Qualitätsanspruch. Schon in der Planungsphase denkt das Team von Krayer voraus. Die Einhaltung der Maschinenrichtlinie ist dabei kein lästiges Muss, sondern ein integraler Bestandteil der Produktentwicklung. Sie bietet Struktur, schafft Vertrauen bei den Kunden und sorgt dafür, dass jede Lösung nicht nur leistungsfähig, sondern auch zukunftssicher und rechtlich wasserdicht ist. Für Krayer ist klar: Wer Verantwortung für Technik übernimmt, übernimmt auch Verantwortung für Sicherheit. Und genau deshalb ist die Maschinenrichtlinie hier keine Pflicht, sondern ein Versprechen.

    Warnzeichen auf einem Sicherheitsschrank – verdeutlicht die Relevanz standardisierter Sicherheitskennzeichnung nach EU-Richtlinien.

    Fazit: Mit Weitblick in die Zukunft

    Die neue Maschinenverordnung markiert keinen Bruch, denn sie ist die logische Weiterentwicklung eines Regelwerks, das Sicherheit und Innovation im europäischen Maschinenbau seit Jahren erfolgreich zusammenführt. Für Krayer Systemtechnik bedeutet das: nicht nur mit den Änderungen Schritt halten, sondern den Wandel aktiv mitgestalten. Wer frühzeitig umdenkt, Prozesse anpasst und gesetzliche Anforderungen als Chance begreift, verschafft sich nicht nur rechtliche Sicherheit, sondern auch einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Denn am Ende zählt, dass Maschinen nicht nur funktionieren, sondern nachhaltig, sicher und zukunftsfähig sind.

    Über den Autor Benedikt Krayer

    Als Experte für UL-zertifizierte Schaltschränke verfüge ich über ein tiefgreifendes Fachwissen, das es mir ermöglicht, die Anforderungen des nordamerikanischen Marktes genau zu verstehen und effektiv darauf zu reagieren. Dabei steht für mich immer der Kundennutzen im Mittelpunkt.

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