Als Field Wiring bezeichnet man die Verdrahtung, die elektrische Geräte am Einsatzort (im „Feld“) untereinander oder mit der Stromversorgung verbindet.
Bezug zu UL
Da das Field Wiring abhängig von der Einsatzumgebung ist, sollte dies stehts von gut geschultem Fachpersonal durchgeführt werden.
Field Wiring oder Factory Wiring: Wo liegt der Unterschied?
Neben dem Field Wiring, im Deutschen manchmal mit „Feldverdrahtung“ übersetzt, gibt es das Factory Wiring. Diese beiden Kategorien sind streng voneinander abzugrenzen. Im Folgenden wollen wir die wesentlichen Unterschiede zwischen ihnen betrachten.

Field Wiring
Beim Field Wiring werden Geräte miteinander verdrahtet, die sich bereits an ihrem Einsatzort befinden. So stellen unter anderem die Leitungen, die von einem Schaltschrank zu der von ihm gesteuerten Anlage führen, eine Feldverdrahtung dar. Auch den Anschluss der Geräte an die Stromversorgung bezeichnet man als Feldverdrahtung. Diese erfolgt in der Regel nicht durch den Hersteller, sondern durch ein vom Kunden beauftragtes Unternehmen. Bei der Feldverdrahtung kommen nach UL 1059 ausschließlich Stecker oder Klemmleisten zum Einsatz.
Factory Wiring
Als Factory Wiring bezeichnet man hingegen die Verdrahtungen, die durch den jeweiligen Hersteller des betreffenden Geräts im Zuge der Produktion vorgenommen werden. Es handelt sich dabei also um die interne Verdrahtung des Erzeugnisses. Beim Factory Wiring können neben Steck- und Klemmverbindungen auch andere Verbindungsarten zum Einsatz kommen. So ist hier etwa auch das Löten zulässig, das in der Praxis insbesondere bei Leiterplatten eine große Rolle spielt.
Was bedeuten die Unterschiede für die Praxis?
In der Praxis geht es bei der Unterscheidung zwischen Field und Factory Wiring nicht nur um die Frage, wer für die Verdrahtung zuständig ist. Die Unterscheidung ist schon in der Planungsphase von größter Relevanz. Je nachdem, ob es sich bei der Verbindung um eine Field oder Factory Wiring handelt, gelten andere UL-Normen. Aus diesen ergeben sich wiederum eine ganze Reihe konstruktiver Anforderungen, doch auch die Auswahl der Komponenten hat sich – zumindest zum Teil – an der Unterscheidung zwischen diesen beiden Kategorien zu orientieren.
Komponenten bzw. Bauteile, die beispielsweise nach UL 508A zur Verwendung in Schaltschränken zugelassen sind, dürfen nicht ohne Weiteres zur Feldverdrahtung verwendet werden, da Anschlusstechnik zum Teil anderen Anforderungen genügen muss. So ist zum Beispiel für Stecker, die im Field Wiring zum Einsatz kommen, eine Ausziehprüfung zwingend vorgeschrieben, während dieser Test bei ähnlichen Komponenten, die zur internen Verdrahtung zugelassen sind, nicht erforderlich ist.
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Welche UL-Norm ist für das Field Wiring maßgeblich?
Die wichtigste UL-Norm für das Field Wiring ist die UL 1059 („Terminal Blocks“, deutsch: Klemmleisten). Sie regelt die Anforderungen an die entsprechenden Komponenten, die beim Field Wiring zum Einsatz kommen und wie sie zu verbauen sind. Es gibt innerhalb der Norm jedoch keine einheitlichen Vorgaben. Stattdessen wird zwischen fünf sogenannten Use Groups (A – E) unterschieden. Zur Use Group A („Service“) gehören zum Beispiel die externen Verdrahtungen von Überwachungssystemen und Bedienkonsolen, während sich die Use Group C („Industrial, general“) auf industrielle Anwendungen aller Art bezieht.
Luft- und Kriechstrecken in der Verdrahtung elektrischer Anlagen
Von besonderer Bedeutung sind die Use Groups, wenn es um die Einhaltung der notwendigen Luft- und Kriechstrecken zwischen den einzelnen Klemmen einer Klemmleiste geht. Der Anwender, der die korrekten Sicherheitsabstände für die Feldverdrahtung seiner Geräte und Anlagen erfahren möchte, muss dabei jedoch nicht nur deren Use Group, sondern auch die jeweilige Stromstärke beachten. Die UL 1059 enthält zu diesem Zweck ausführliche Tabellen, unsere Betrachtung soll sich aber auf ein anschauliches Beispiel beschränken.
Bei einer Spannung zwischen 301 und 600 V ist bei Komponenten der Use Group A eine Kriechstrecke von mindestens 31,8 mm zwischen den einzelnen Klemmen einzuhalten, wohingegen bei der Use Group C 12,7 mm ausreichend sind.
Für die Eigensicherheit entscheidend: Schaltplan beachten
Komponenten, die Teil einer eigensicheren Installation sind, müssen unbedingt genauso eingebaut werden, wie es der Schaltplan vorsieht, denn die Eigensicherheit basiert zu einem guten Teil auf konstruktiven Merkmalen, nicht nur auf der Auswahl der einzelnen Bauteile. Dabei spielen die oben genannten Mindestabstände eine Rolle, aber auch viele andere Faktoren, die bei der Konstruktion eines Schaltschranks zu beachten sind.
Ein Disconnect Switch oder Trennschalter dient der Unterbrechung des Stromflusses in einem bestimmten Bereich. Dies kann in einem Notfall nötig werden, aber vor allem bei Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten. Wird der Disconnect Switch im Schaltschrank auf „Aus“ gestellt, ist sichergestellt, dass die Maschine oder Teile der Maschine nicht mehr mit Strom versorgt wird und keine Gefahr für das Personal mehr besteht.